FRÂNKISCHER TAG
DEUTSCH-DÄNISCHER DIALOG
DEUTSCH-DÄNISCHER DIALOG
NATIONEN BILDEN DEN KLEINSTEN GEMEINSAMEN NENNER IN DER KUNSTMÜHLE IN MÜRSBACH
Oliver van Essenberg, Mürsbach
In der Kunstmühle Mürsbach hatten Gruppenausstellungen immer ein Thema, das die Werke trotz unterschiedlicher Techniken und Motive verband. Doch bei der Ausstellung dänischer und deutscher Künstler, die am Sonntag eröffnet wurde, ist alles ganz anders. Naturalistische Malerei steht im Gegensatz zu expressiven Farb- und Formexperimenten, auffällige Pop-Art trifft auf tableauartige Landschaftsstudien, fließende Farben und markante Skulpturen liegen gleich um die Ecke.
„DK eller D“ – der Titel der Ausstellung enthält die Ländercodes für Dänemark und Deutschland und verbindet diese mit dem Namen der Galeriebesitzer, der Familie Eller. Alle Besucher, die des Dänischen mächtig sind, werden das Wortspiel im Titel bemerkt haben: „eller“ bedeutet auf Dänisch „oder“, also Dänemark oder Deutschland. Die Werke von Steffen Kindt, die als direkte Fortsetzung der Pop-Art der Sechzigerjahre erscheinen, fallen sofort ins Auge. Kurvige Frauen bieten großzügige Einblicke in nackte Haut. Der V-Ausschnitt ist das zentrale Symbol dieser erotischen Darstellungen, präsentiert im Stil eines Comicstrips – frech, frivol und ein wenig gewagt.
In diesem Fall dient der Hinweis auf die Herkunft der sieben Künstler nicht dazu, das Verständnis der Werke zu verbessern. Stattdessen bleibt der Betrachter wirklich auf sich allein gestellt, um den einzelnen Werkgruppen zu begegnen, die wie eigenständige Mini-Serien nebeneinanderstehen, ohne miteinander verbunden zu sein.