BILD ZEITUNG
JUNGE LEUTE STEHEN AUF STEFFEN KINDTS EROTISCHE POP ART
Diese Bilder machen Lust auf Kunst.
By KATRIN EISFELD

Saarbrücken – Rote Lippen, funkelnde Brüste, provokante Posen: Wenn Steffen Kindt (65) an einer Leinwand arbeitet, wird es bunt, gewagt – und erfolgreich.
„Junge Leute finden meine Kunst einfach großartig“, erklärt der in Berlin geborene Künstler lachend, der seit fast 40 Jahren in Skandinavien lebt. „Und deshalb mache ich immer ein paar Drucke, die für die Jugend erschwinglich sind.“ Inspiriert von Roy Lichtenstein malt Kindt hauptsächlich großformatige Werke. Er sagt: „Sie sind eigentlich nicht korrekt, vom Winkel und den Schatten her. Sie sind nicht richtig, aber sie funktionieren!“ Ab Dienstag werden 33 seiner Gemälde im Kunsthaus-EX (Bergstraße 55 in Burbach) ausgestellt und zum Verkauf angeboten. „Sex verkauft sich immer!“ sagt Kindt mit einem Grinsen. Er verrät, dass er sein Kunststudium durch seine Arbeit als Setzer bei Springer-Verlag und als Layouter für die „St. Pauli Nachrichten“ finanzierte. Wer in Kindt einen schrulligen Maler sucht, irrt sich. Er ist leidenschaftlicher Golfer, bevorzugt Bier statt Wein und sagt: „Ich will keine Botschaft vermitteln, ich will einfach nur gefallen!“
BUNTE POP-ART-EROTIK OHNE BOTSCHAFT?
„Meine Bilder sollen immer ansprechend sein, aber es geht nicht um plumpen Sex. Zusammen mit dem jeweiligen Titel entsteht eine Geschichte, die der Betrachter selbst entdecken kann.“ Das Modell für die blonde Dame in Kindts Werken ist seine Frau Wicki (54). Sie leben seit 20 Jahren in einer „wilden Ehe“ in Kopenhagen zusammen.
Und was gefällt ihr an seiner Kunst? „Das was hauptsächlich junge Leute mögen: die Einfachheit, die Kühnheit und die Frivolität!“